Katzen sind überall – und es werden leider immer mehr. Geschätzte zwei Millionen Streunerkatzen leben alleine in Deutschland! Das ist für viele jedoch leider kein artgerechtes Leben, da die meisten oft hungrig und krank auf unseren Straßen dahin vegetieren. Viele der Katzen auf dem Gnadenhof haben dieses Schicksal geteilt, oder konnten frühzeitig davor bewahrt werden. Alle Katzen auf dem Hof sind selbstverständlich kastriert und wir setzen uns auch außerhalb der Hofarbeit für eine Kastration von Streunerkatzen ein, indem wir sie einfangen, kastrieren lassen und wieder in ihrer gewohnten Umgebung frei lassen.
Da wir aus Sicherheitsgründen unseren Katzen keinen Freigang gewähren, haben wir, mit viel Aufwand und Kosten verbunden, einen großen, gesicherten Katzenauslauf gebaut. Der Auslauf ist durch eine Luke mit dem Wohnhaus verbunden, die Katzen entscheiden Tag und Nacht selbst, wo sie leben wollen.
Katzenauslauf Marke Eigenbau
Das kommt vor allem den Katzen zu Gute, die sehr scheu sind, oder reine Wohnungshaltung nicht gewohnt sind. Durch Versteck-, Kletter und Spielmöglichkeiten versuchen wir allen Katzen das Leben so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Katzen auf dem Gnadenhof

Kaspar
Unseren Kater Kaspar haben wir nach Kaspar Hauser benannt. Keiner weiß woher er kam und was ihm alles passiert ist. Fest steht, er wurde angefahren auf der Straße gefunden und in die Tierklinik gebracht. Dort wurde er operiert und wieder gesund. Doch keiner wollte ihn abholen. Deshalb ist er bei uns gelandet. Kaspar ist scheu, er hat in seinem früheren Leben nicht viel mit Menschen zu tun gehabt. Doch wird er Monat für Monat zutraulicher. Wir haben Geduld.
Aufnahmegrund: Fundtier

Tara
Tara haben wir 2007 ganz zufällig verletzt am Straßenrand gefunden. Da war sie vielleicht fünf Wochen jung. Sie war so schwer verletzt, dass ihr rechtes Vorderbein aufgrund einer Lähmung amputiert werden musste. Sie arrangiert sich aber sehr gut damit. Ein Glück, dass wir sie gefunden haben, sie wäre wohl an Ort und Stelle gestorben. Tara liebt es im Arm gehalten zu werden – könnte sie stundenlang…
Aufnahmegrund: Fundtier

Felix
Ex-Streuner Felix lebt seit Sommer 2012 auf dem Gnadenhof. Als Baby (vermutlich 2009 geboren) hat er wohl einen starken Infekt überstehen müssen. Davon zurück geblieben ist ein rasselnder Atem und ein Augendefekt (Foto). Glücklicherweise waren wir mithilfe von Spenden in der Lage, sein Auge operieren zu lassen. Den Routineeingriff hat Felix problemlos überstanden und kann nun auch wieder auf beiden Augen scharf sehen. Seine täglichen Schmuse-Attacken lassen vermuten, dass es ihm bei uns sehr gut gefällt.
Aufnahmegrund: Fundtier

Finn
Finn, ein Norwegischer-Waldkatzen-Mix, ist wie sein bester Kumpel Felix ein ehemaliger Straßenkater. Er kam Ende 2011 als extrem scheuer Kater zu uns. Nach der Kastration allerdings ist Finn ins andere Extreme umgeschlagen. Seitdem ist er sehr anhänglich und verschmust. In den kalten Monaten legt Finn dann deutlich an Körperbehaarung zu. Hier in der Sommerausstattung zu sehen.
Aufnahmegrund: Fundtier

Ernst
Ernst ist im Sommer 2012 bei uns eingezogen. Er lebte zwar glücklich auf einem Pferdehof, doch weil Ernst so verschmust ist und auch nicht vor Hunden Halt macht, musste er dort dringend weg. Einer der Hunde dort reagiert sehr aggressiv auf Katzen, die Gefahr wäre deshalb einfach viel zu groß. Er genießt die Aufmerksamkeit, ist sehr menschenbezogen und würde deshalb gerne auf all die anderen Katzen auf dem Hof verzichten. Er trinkt am liebsten aus dem Wasserhahn und bei schönem Wetter findet man ihn die meiste Zeit beim Sonnenbad im Katzenauslauf.
Aufnahmegrund: Abgabetier

Willow
Willow mussten Anfang Dezember 2012 (mit Wilma) schweren Herzens bei uns abgegeben werden, da das Baby der früheren Besitzer leider allergisch auf Katzen reagiert. Die beiden stammen ursprünglich aus dem Nürnberger Tierheim und waren zu diesem Zeitpunkt neun Jahre alt. Willow ist im Gegensatz zu seiner Schwester Wilma recht scheu und verbringt die meiste Zeit im Katzenauslauf. Glücklicherweise kommen ihre ehemaligen Besitzer für ihre Unterbringung auf, sonst hätten wir die beiden vermutlich nicht aufnehmen können und sie hätten wohl wieder in ein Tierheim abgegeben werden müssen.
Aufnahmegrund: Abgabetier

Charlie
Unser Charlie ist Gast auf Zeit bei uns. Seine Besitzerin muss vom Arbeitgeber aus ein Abendstudium absolvieren, das lässt ihr zu wenig Zeit für ihren geliebten Charlie. Für die Zeit des Abendstudiums residiert Charlie bei uns und fühlt sich sehr wohl. Sein Frauchen bezahlt seinen Aufenthalt und besucht ihn regelmäßig.
Aufnahmegrund: Gastkater

Feli
Glückskatzen müssen nicht immer dreifarbig sein. Feli wurde von unserem Freund Nicki nachts auf einer Dorfstraße liegend gefunden. Sie war dehydriert und verwirrt, auf ihrem linken Auge konnte sie nichts sehen. Nicki fuhr sie sofort in die Tierklinik. Dort wurde sie aufgepäppelt und ihr Auge operiert. Die Verwachsungen der Augenlider rührten von ihrem starken Katzenschnupfen her, besser konnten die Lider leider nicht gerichtet werden. Doch sehen kann sie, das ist die Hauptsache. Feli ist putzmunter und rotzfrech, wir müssen oft über sie lachen!
Aufnahmegrund: Fundtier

Nellie

Herr Mohr
Nellie und Herr Mohr lebten 7 Jahre lang, seit sie Babys waren, bei einer geistig behinderten Frau. Deren Betreuerin hatte uns schließlich gebeten, die beiden Katzen aufzunehmen. Bevor die beiden zu uns kamen, kannten sie, außer ihrem Frauchen, keine Menschen oder Artgenossen. Ihr Verhalten war in den ersten 6 Monaten völlig katzenuntypisch. Sie waren verstört, extrem gestresst und erstarren vor Angst sobald ein Mensch das Katzenhaus oder Katzenauslauf betrat. Insgesamt brauchten Nellie und Herr Mohr über ein Jahr, um die völlig verkorkste Prägephase und ein nicht artgerechtes Leben in einer winzigen Wohnung zu verdauen. Mittlerweile haben sie katzentypische Verhaltensweisen angenommen. Manchmal muss man jahrelang mit Tieren arbeiten, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Es lohnt sich.
Aufnahmegrund: Übernahme aus privatem Haushalt

Sven
Sven gehört zu der coolen Sorte Katzen. Er wirkt so, als sei er nicht von dieser Welt. Leider hat er eine schwere Epilepsie. Wir haben ihn vom Tierheim Lohr bekommen, zweieinhalb Jahre hat er dort gelebt und keiner wollte ihn adoptieren…
Morgens und abends, exakt zur gleichen Zeit, muss er seine Tabletten einnehmen, sie sind sehr hoch dosiert. Wenn der Pegel einmal schwankt, bekommt er sofort Anfälle. Unser „Svennielein“ ist eigentlich gar nicht so cool wie er immer tut, er ist auch ab und zu redselig und lässt sich gerne kraulen. Wie es immer so ist: die kranken Tiere liegen einem besonders am Herzen, man muss ihn einfach küssen – da muss er durch!
Aufnahmegrund: Rettung aus einem Tierheim

Bonny
Bonny wurde 2016 auf der Straße geboren und lebte dann bei einer Familie mit 10 Kindern. Deren Familienhelferin vom Jugendamt bat uns, Bonny aufzunehmen, da sie unsauber geworden sei. Einfach auf die Straße setzen wolle man sie nicht, da ihr ein Pfötchen eines Hinterbeins fehlt. Wir haben Bonny aufgenommen und müssen seitdem mit ihrer Unsauberkeit leben. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sie nicht doch wieder das Katzenklo benutzt und wir wieder weniger im Katzenhaus putzen müssen. Bonny kommt mit ihrer leichten Behinderung gut zurecht, rennt, spielt, rauft und macht alles, was jungen Katzen Spaß macht.
Aufnahmegrund: Übernahme aus privatem Haushalt

Djambo
Djambo wurde 2010 geboren und lebt seit 2019 bei uns. Sein Herrchen starb und hat leider nicht für seinen Liebling vorgesorgt, seine Angestellten hatten lediglich den Auftrag “gut für Djambo” zu sorgen. Sie taten es und brachten Djambo zu uns. Hier hat er sich schnell eingelebt, akzeptiert die anderen Katzen und liebt Menschen über alles. Ständig fordert er Streicheleinheiten und quasselt permanent – er ist einfach ein Wonneproppen. Apropos, seine unglaubliche Leibesfülle von ca. 9 Kg müssen wir mit der Zeit nach unten korrigieren, damit auch er die Katzenklappen benutzen kann ohne jedes Mal in einer unwürdigen Position stecken zu bleiben.

Tahina
Tahina wurde ca. 2014 geboren und war, als sie hier 2019 ankam, sehr aggressiv und unsozial. Nach ein paar Wochen war sie wie umgewandelt, verschmust, kommunikativ, liebenswürdig. Sie ist eine ausgesprochen schöne, dreifarbige Katze mit Piepsstimme. Sie lebte früher bei einer alten Dame, einer Künstlerin. Als diese starb, wurde Tahina vom dortigen Tierschutzverein in dem Haus eingefangen und ins Tierheim gebracht. Ihr Frauchen hatte aber glücklicherweise testamentarisch verfügt, dass für Tahina gut gesorgt werden müsse, deshalb brachte sie der Erbe aus dem Tierheim zu uns. Wir tun alles, um Tahina ein schönes Katzenleben zu bieten – so, wie es sich ihr verstorbenes Frauchen für sie gewünscht hatte.

Vendetta
Vendetta wurde 2004 geboren, ihr Herrchen ist 2019 verstorben. Aufgrund ihres Alters wollten die Angehörigen sie nicht ins Tierheim geben, alte Katzen haben dort wenig Vermittlungschancen. Zudem hatte Vendetta schon mehrere Besitzer und ist keine ausgesprochene Menschenfreundin und schon gar kein Fan von Artgenossen. Entsprechend lange dauert ihre Eingewöhnungszeit, wir lassen sie in Ruhe ankommen. Vendetta hat schon viele radikale Veränderungen in ihrem langen Leben durchstehen müssen, sie wird auch das schaffen. Wir hoffen, sie wird bei uns einen glücklichen Lebensabend verbringen.

Norma-Jean
Norma-Jean stammt vom Tierheim Lohr und konnte dort nicht vermittelt werden, da sie extrem aggressiv war. Die Pfleger dort konnten kaum ihren Raum betreten, so angriffslustig war die Dame. Bei uns im Katzenhaus mit dem Freigang in den Auslauf ist Norma-Jean viel ruhiger geworden, sie lässt sich sogar streicheln – allerdings immer nur kurz und nach ihren Spielregeln. Im Tierheim Lohr hieß sie Norma. Unsere Theorie ist, dass ihre Aggressivität dort mit ihrem Namen zu tun hatte. Wer möchte schon gerne wie ein Lebensmittel-Discounter heißen? Als Norma-Jean wirkt sie viel zufriedener.